Chatbot

Kurz erklärt

Ein Chatbot ist eine Software, die über gesprochene oder geschriebene Sprache mit Menschen interagiert. Moderne Bots nutzen Künstliche Intelligenz (KI) – insbesondere Large Language Models – um natürliche Dialoge zu führen, Aufgaben zu automatisieren und Informationen bereitzustellen.

Was ist ein Chatbot?

Ein Chatbot ist ein digitaler Assistent, der Anfragen mithilfe von Natural Language Processing (NLP) interpretiert und passende Antworten generiert. Sein Einsatz reicht vom simplen FAQ‑Bot bis zum komplexen virtuellen Berater, der personalisierte Empfehlungen ausspricht.

Historische Entwicklung in 90 Sekunden

1966 – ELIZA: Erstes regelbasiertes Dialogsystem, das eine Psychotherapeutin imitierte.

2011 – Siri & Co.: erste kommerzielle Sprachassistenten bringen Conversational AI aufs Smartphone.

2020 – GPT‑3: Sprachmodelle mit Milliarden Parametern ermöglichen menschenähnliche Antworten.

2023+ – GPT‑4o & RAG‑Bots: Kombination aus Retrieval‑Augmented Generation und multimodalen Fähigkeiten hebt Chatbots auf Expertenniveau.

So funktioniert ein Chatbot (Technik leicht erklärt)

Ein Chatbot verarbeitet eine Nutzeranfrage in vier Schritten:

Input‑Erfassung: Text, Sprache oder Bild werden erfasst und ggf. in Text umgewandelt.

Sprachverständnis (NLP): Tokenisierung, Intent‑Erkennung und Entity‑Extraktion.

Antwort‑Generierung: Regelwerk, Entscheidungsbaum oder KI‑Modell erzeugen eine Reaktion.

Ausgabe: Text, Sprache oder Aktion (z. B. Datenbankabfrage).

Regelbasiert vs. KI‑basiert

TypKurzbeschreibungStärkeLimit
Regelbasiertif‑else‑EntscheidungenSchnell & kontrollierbarStarre Dialoge
KI‑basiert (LLM)lernende SprachmodelleKontextreich & skalierbarHoher Rechenaufwand

NLP & LLMs

NLP umfasst Tokenisierung, Part‑of‑Speech‑Tagging, Parsing und semantische Analyse. LLMs wie GPT‑4o nutzen Transformer‑Architekturen, um komplexe Zusammenhänge zu verstehen und Antworten statistisch zu erzeugen.

Typische Einsatzbereiche

  • Kundenservice: 24/7‑Support und Ticket‑Vorqualifizierung
  • E‑Commerce: Produktempfehlungen & Upselling
  • Banking & Insurance: Identitätsprüfung, Self‑Service‑Transaktionen
  • HR & Recruiting: Bewerber‑Screening, Onboarding‑Assistenten
  • Healthcare: Symptom‑Checker, Terminvereinbarung

Schritt‑für‑Schritt: Einen Chatbot entwickeln

  • Ziel definieren: Welches Problem soll der Bot lösen?
  • Plattform wählen: Website‑Widget, WhatsApp, Slack oder Voice.
  • Dialoge konzipieren: User‑Flows, Tonalität, Fallback‑Strategie.
  • Technik auswählen: Regelbasiert, NLU‑Framework (Dialogflow, Rasa) oder LLM‑API.
  • Daten & Training: Satzpaare, Intents, Wissensbasis oder Vektordatenbank.
  • Testing & Optimierung: Usability‑Tests, Analytics, A/B‑Tests.
  • Go‑Live & Monitoring: Deployment, Fehler‑Logging, kontinuierliches Training.

Vorteile & Grenzen

Vorteile: Skalierbarer Support, Kostenreduktion, personalisierte User Experience.
Grenzen: Fehlendes Weltwissen ohne RAG, Halluzinationen, Integrationsaufwand.

Best‑Practice‑Beispiele

Eigene Bots von Botschaft.digital

BOTSCHAFTER (Website‑Bot)

Der BOTSCHAFTER ist unser hauseigener Chatbot und Proof‑of‑Concept für eine tief integrierte Conversational‑AI‑Lösung. Vollständig ins CMS verankert (eigene Controller, Views & Blöcke) zeigt er, wie nahtlos sich KI in eine bestehende Website einfügt. Perspektivisch wird der Bot eigenständig Content verfassen und die komplette Kommunikation – vom ersten „Hallo“ bis zur Angebotsabgabe – automatisiert abwickeln können. Selbstverständlich können individuelle Ableger für Kundenprojekte komplett auf die Anforderungen des jeweiligen Kunden angepasst werden.

KIM – Kommunale KI‑Assistenz

KIM ist unsere schlanke KI‑Assistent*in für Kommunen, Städte und Verwaltungen. Ziel ist es, Bürgeranliegen rund um die Uhr zu beantworten und Verwaltungsmitarbeiter zu entlasten. Perspektive: Unterstützung bei Formularen, automatisiertes Beantworten häufiger Fragen und eine begleitende App mit Scan‑Funktion (QR‑ oder eigenen Codes), die Formulare, Merkblätter und Sehenswürdigkeiten auch offline erklärt. Aktuell ist Kim - noch in der Entwicklungsphase - bereits in 5 Gemeinden/Kommunen/Städten im EInsatz.

Banking‑Bot »FinBuddy«

Senkt Call‑Center‑Aufkommen um 35 %, indem er Kontostände, Überweisungen und Kreditraten dialogisch anbietet.

HR‑Bot »ApplyEasy«

Automatisiert Vorqualifizierung von Bewerbern, spart Recruitern 8 h pro Woche.

Kundenservice‑Bot »ShopAssist«

Steigert Conversion‑Rate um 12 %, indem er Produktempfehlungen auf Basis von GPT‑gestützter Semantik liefert.

Welche Chatbot-Typen gibt es?

Je nach Technik und Einsatzszenario unterscheidet man grob folgende Typen:

TypMerkmal
Regelbasierter BotAntwortet auf feste Schlüsselwörter oder Klicks
KI-gestützter BotVersteht Sprache natürlich und generiert Antworten
Hybrid-BotKombiniert Regeln mit KI
VoicebotReagiert auf gesprochene Sprache
Virtueller AssistentUmfassender Bot mit tief integrierten Funktionen
Social Media BotInteragiert z. B. in WhatsApp, Facebook oder Telegram

Du willst mehr über Chatbots erfahren oder selbst einen einsetzen?

Dann solltest Du uns schnell eine Nachricht schreiben und von Deiner Idee erzählen. Gemeinsam realisieren wir Deinen individuellen Chatbot. Mit KI oder ohne.

Jetzt unverbindlich anfragen

Häufig gestellte Fragen zu Chatbots

Was kostet ein Chatbot?

Mit KIM können wir eine schlanke, vorkonfigurierte Lösung inklusive Anbindung an euer Bürger‑ oder Service‑Portal innerhalb eines Arbeitstags (≈ 8 h) live bringen. Für diesen Quick‑Start nutzt ihr bewährte Prompts und Content‑Blöcke – das bewegt sich im unteren vierstelligen Bereich.
Komplett individuelle Bots – mit eigener Dialoglogik, Integrationen in Drittsysteme, Custom‑Design und Fein‑Tuning eines LLM – erfordern in der Regel rund zehn Personentage für ein erstes MVP (≈ 10 000 €). Nach oben sind, wie bei jeder Software, kaum Grenzen gesetzt; Umfang, Datenvolumen und Hosting‑Anforderungen bestimmen die finale Investition.
Für ein präzises Angebot sprechen wir am besten direkt über eure Anforderungen.

 

Wie lange dauert die Entwicklung eines Chatbots?

Die Timeline hängt stark von Zielsetzung und Integrationen ab, grob lässt sie sich so staffeln:

  • KIM‑Quick‑Start: 1 Tag (Setup, Prompt‑Feinschliff, Branding)
  • Standard‑Projekt: 2–4 Wochen (Workshops, Dialog‑Design, Schnittstellen, Testphase)
  • Enterprise‑Bot: 3–6 Monate (mehrsprachige LLM‑RAG‑Architektur, Single‑Sign‑On, Datenbank‑Anbindung, Roll‑out in Stufen)

Zentrale Zeitfresser sind Content‑Kurierung, Integrationstests und Datenschutz‑Freigaben.

Brauche ich Programmierkenntnisse für die Realisierung eines eigenen Chatbots?

Für einfache Bots genügen No‑/Low‑Code‑Plattformen; dort erstellt ihr Dialoge per Drag‑&‑Drop.
Sobald ihr jedoch eigene Back‑End‑Systeme anzapfen, Daten vorverarbeiten oder ein LLM via API orches­trieren wollt, kommt ihr um Entwickler‑Know‑how (JavaScript/PHP/Python) nicht herum.
Pflege & Monitoring lassen sich anschließend wieder in ein Business‑Team auslagern.

Sind Chatbots DSGVO‑konform?

Ja – wenn ihr folgende Punkte einhaltet:

  1. Hosting in der EU oder abgeschlossener Auftragsver­arbeitungs­vertrag (AVV)
  2. End‑to‑End‑Verschlüsselung für Transport & Speicherung sensibler Daten
  3. Logging & Löschfristen nach dem Grundsatz der Datenminimierung
  4. Opt‑In & Transparenz: Datenschutz­hinweise, Zweck, Modelle, Speicherung
  5. Re‑Prompt‑Filter: Verhindert, dass Nutzer vertrauliche Infos preisgeben

Wir begleiten bei Bedarf den kompletten DPIA‑Prozess.

Ersetzen Chatbots den Menschen?

Nein – sie ergänzen Service‑ oder Sachbearbeitungs‑Teams.
Routinefragen werden automatisiert beantwortet, komplexe Vorgänge eskalieren an einen Menschen.
Unternehmen, die Chatbots einsetzen, berichten meist von Zeitgewinnen (20–40 %) und höherer Mitarbeiter­zufriedenheit, weil monotone Tätigkeiten wegfallen.

Unterstützt ein Chatbot mehrere Sprachen?

LLM‑Bots verstehen und generieren über 100 Sprachen out of the box.
Für höchste Qualität empfehlen wir:

  • Automatische Spracher­kennung (Language Detection)
  • Prompt‑Tuning pro Sprache (formell vs. informell)
  • Human‑QA für juristisch oder fachlich empfindliche Texte

Regelbasierte Systeme benötigen je Sprache eigene Dialogbäume.

Wie integriere ich einen Chatbot in meine Website oder App?

Das hängt zunächst ganz vom Chatbot ab, den Du einsetzt. In aller Regel gibt es folgende Möglichkeiten:

  • JavaScript‑Widget (Snippet im <head>): schnellste Variante, z. B. für Landing‑Pages
  • REST‑/GraphQL‑API: erlaubt Headless‑Integration in bestehende Services
  • SDKs & Komponenten (iOS/Android/React): für native Apps

Unser BOTSCHAFTER ist ein Praxisbeispiel – er sitzt als eigener Block im Sulu‑CMS und greift serverseitig auf unsere Datenbank der Webseite zu. Und Kim wiederum ist ein gutes Beispiel für eine einfache Integration mit einem simplen Javascript-Snippet.

Wie verhindere ich Halluzinationen bei LLM‑Bots?

Halluzinationen bei Chatbots werden nie ganz ausbleiben. Wir können nur versuchen diese durch immer fortlaufendes Training und erweiterbare Prompts zu reduzieren. 

  • Retrieval‑Augmented Generation (RAG): Antworten nur auf Basis eurer Wissens­datenbank.
  • System‑ & Guardrail‑Prompts: strikte Rollen & No‑Go‑Bereiche definieren.
  • Temperatur ≤ 0,3: reduziert kreative Ausschläge.
  • Post‑Answer‑Validation: Faktenprüfung via Regeln oder zweite API‑Abfrage.
  • Fallback‑Antwort: „Ich habe dazu keine verlässlichen Daten.“