Warum Homeoffice kein Rückschritt, sondern ein Fortschritt ist – wenn man’s richtig macht.
Willkommen zurück im Büro. Der Drucker piept, die Kollegin telefoniert lautstark mit der IT, und du versuchst verzweifelt, dich auf den finalen Pitch zu konzentrieren. Zwischendrin noch ein kurzer Plausch an der Kaffeemaschine – „nur mal eben fünf Minuten“. Und schwupps: Konzentration im Eimer.
Klingt bekannt? Kein Wunder, dass viele Menschen sagen: Ich bin im Homeoffice produktiver.
Und nein, das ist kein subjektives Gefühl. Es ist Realität – zumindest für alle, die zu Hause halbwegs störungsfrei arbeiten können. Was Unternehmen wie Apple, Amazon, SAP oder Otto aktuell scheinbar ignorieren: Die Frage ist nicht „Zurück ins Büro – ja oder nein?“, sondern: „Wie wollen wir in Zukunft arbeiten?“ Und dabei geht es eben nicht nur um Work-Life-Balance. Dabei geht es auch um Nachhaltigkeit, um Stressreduzierung und um entspanntere Alltagsjobs. Es sei denn Du brauchst Anwesenheitspflicht, willst Deinen Mitarbeitenden ständig auf die Finger schauen können oder kommst alleine nicht klar. Dann ist ein angenehmerer Arbeitsalltag für Dein Team natürlich nichts für Dich.
Produktivitätskiller klassisches Büro
In vielen Büros herrscht Dauerlärm, Mikromanagement und Präsenzzwang. Wer sichtbar ist, gilt als fleißig – auch wenn die Browser-Tabs etwas anderes sagen. Meetings reihen sich aneinander wie schlechte PowerPoint-Folien. Und am Ende fragt man sich: Was genau habe ich heute eigentlich geschafft?
Die Wahrheit ist: Das Büro ist für Deep Work oft der schlechteste Ort. Kreative Prozesse, strategisches Denken, fokussiertes Arbeiten – all das braucht Ruhe, Autonomie und Vertrauen. Nicht Krawattenpflicht und Kantinengespräche.
Homeoffice kann verdammt effizient sein – wenn man es zulässt
Wir bei Botschaft.digital setzen zu 100 % auf Remote. Nicht, weil wir kein Büro haben – ganz im Gegenteil. Unser Büro in der City von Neustadt ist ein echtes Schmuckstück. Nur: Wir nutzen es heute anders. Als CoWorking-Space für Menschen, die bewusst wählen wollen, wo sie arbeiten. Nicht weil sie müssen, sondern weil sie können.
Remote-Arbeit heißt bei uns:
- Kein Pendelstress.
- Keine Zeitfresser-Meetings.
- Keine sinnlosen Bürospiele.
Dafür gibt es:
- Volle Konzentration.
- Eigenverantwortung.
- Produktive Pausen im Garten – oder mal eben beim Kinderarzt oder Friseur.
Denn bei uns ist nicht nur der Arbeitsort, sondern auch die Arbeitszeit flexibel. Wer vormittags einen privaten Termin hat, arbeitet eben später. Wer morgens super im Flow ist, nutzt genau das. Life-Work-Balance ist für uns kein Buzzword, sondern ein Versprechen.
Und was ist mit dem Teamgefühl?
Wir hören sie schon, die Kritiker: „Aber was ist mit der Kultur? Dem Wir-Gefühl? Der Teamdynamik?“
Ganz einfach: Die lebt. Und wie! Denn Teamgefühl entsteht nicht dadurch, dass man sich täglich beim Betreten des Büros zugenickt hat. Sondern durch echte Verbindung, wertschätzende Kommunikation – und Raum für Austausch, der wirklich zählt.
Unser Büro in Neustadt ist eben nicht ausgestorben. Wir nutzen es für ausführliche Teamfrühstücke, kreative Sessions und persönliche Begegnungen, wann immer es passt. Und manchmal ist das ehrliche Miteinander bei Croissants und Cappuccino wertvoller als jedes Stand-up um 9 Uhr.
"Aber die schwarzen Schafe!"
Zugegeben, auch die haben wir schon im Team gehabt, wenn die Browserhistorie eher aus Flugportalen, Sprachlernportalen oder 9gag besteht. Aber wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass ein verantwortungsbewusstes, produktives und loyales Team die schwarzen Schafe schnell sichtbar macht und selbst eliminiert. Ständige Kontrolle durch Vorgesetzte wirkt da kontraproduktiv.
Was Unternehmen jetzt kapieren sollten
Homeoffice ist kein Auslaufmodell. Es ist Teil einer neuen Arbeitsrealität, in der Output mehr zählt als Anwesenheit – und Menschen nicht mehr gefragt werden sollten, wo sie arbeiten. Sondern: Was brauchst du, um gut zu arbeiten?
Anwesenheit kreiert keine Ideen und Konzepte. Anwesenheit verdient kein Geld. Es sei denn, Du bist Nachtportier im Hotel. Dann solltest Du anwesend sein. Versteht sich aber auch von selbst. Wer heute seine Mitarbeitenden ins Büro zwingt, schadet sich oft selbst:
- durch sinkende Motivation,
- steigende Kündigungsraten,
- und verpasste Chancen im Recruiting.
Denn die besten Leute fragen nicht mehr: „Wo steht mein Schreibtisch?“ Sondern: „Wie frei darf ich arbeiten – räumlich und zeitlich?“
Und ja: Es gibt Branchen, für die funktioniert das einfach nicht. Wissen wir.